Vanishing Beauty – Native Costa Rican Orchids, Volume 3: Restrepia – Zootrophion und Appendices

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Autor/in Pupulin, Franco
ISBN 978-3-946583-36-3
Rezensent

Gab van Winkel

Rezensionsdatum Januar 2023
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Pupulin, Franco (2022): Vanishing Beauty – Native Costa Rican Orchids, Volume 3: Restrepia – Zootrophion und Appendices; Format 25 × 33 cm, 3,1 kg, Hardcover, 482 Seiten, 600 Farbabbildungen, ISBN 978-3-946583-36-3, Koeltz Botanical Books; Preis: 280,- € plus Versandkosten €

Siebzehn Jahre nach dem ersten Band, aber nur zwei Jahre nach dem zweiten Band liegt nun der abschließende dritte Band vor. Zusammengenommen macht diese Reihe die costaricanischen Orchideen zu den am besten untersuchten in der Neotropis, dank der Wissenschaftler des Lankester Botanischen Gartens der Universität von Costa Rica, wo der Hauptautor zwanzig Jahre lang als Forschungsleiter tätig war. Zwölf Co-Autoren haben zu den verschiedenen Artikeln des Buches beigetragen.

Der Titel der Serie “Vanishing Beauty“ (Schwindende Schönheit) klingt ein wenig traurig. Doch wenn es in den Neotropen ein Land gibt, das seine biologische Vielfalt erfolgreich schützt und sogar wiederherstellt, dann ist es Costa Rica. Jedes Jahr besuchen viele Tausende von Ökotouristen dieses kleine Land, das seinen Bewohnern Wohlstand bringt, ohne der Natur zu schaden. Costa Rica ist nur wenig größer als die Schweiz und beherbergt mehr als 1700 Orchideenarten!

Dieser dritte Band umfasst 41 Gattungen von Restrepia bis Zootrophion sowie einen Anhang mit weiteren 17 Gattungen aus vorhergehenden Buchstaben des Alphabets. Diese Gattungen konnten in den Bänden eins und zwei nicht veröffentlicht werden, weil es damals keine guten Fotos davon gab. Apropos Fotos: Wie in den vorangegangenen Bänden sind auch diese hervorragend im Großformat gedruckt und zeigen alle Details mit einer erstaunlichen Tiefenschärfe. Das wurde möglich, weil die meisten Fotos im gut ausgestatteten Fotostudio des Lankester Gartens entstanden und zwar von Pflanzen, die dort kultiviert wurden, nachdem sie im Land mit den entsprechenden Genehmigungen gesammelt worden waren.

In der Bildunterschrift ist der Abbildungsmaßstab des Fotos angegeben, der einen guten Eindruck von der Größe der Blüten vermittelt. Ich habe eine Habenaria gefunden, die im Verhältnis 1:1 ganzseitig abgedruckt war und deren Blüten größer als meine Hand waren! Außerdem ist in der Bildunterschrift der Ort angegeben, an dem die Pflanze gesammelt wurde, sowie das Datum, an dem das Foto der blühenden Pflanze gemacht wurde. Alles nützliche Informationen, sowohl für den Leser als auch für künftige Generationen.

Neun für die Wissenschaft neue Arten, darunter drei der Gattung Telipogon, werden in diesem Buch vorgestellt, die meisten von ihnen illustriert mit den berühmten von Lankester zusammengesetzten Bildtafeln, einige mit einer klassischen botanischen Zeichnung.

Jede Gattung wird von einem informativen, gut geschriebenen Text begleitet, der die Entdeckung der Gattung und der Arten, die Etymologie des Namens, die Verbreitung und den Lebensraum, die Beschreibung der Pflanze und der Blüten, die Bestäubung (sofern bekannt) und die Beziehung zu verwandten Gattungen behandelt. Dann werden die Arten der Gattung besprochen, einige recht kurz, andere ausführlicher. Nehmen wir zum Beispiel das Kapitel über Telipogon mit allen 40 Arten in Costa Rica auf 26 Seiten. Wahnsinn!

Oft wird auch die Kultivierung der Gattung und ihrer Arten angegeben, basierend auf den Erfahrungen im Lankester Garten. Das ist für Gärtner natürlich sehr nützlich, aber recht ungewöhnlich für diese Art von Büchern. Übrigens, um welche Art von Büchern handelt es sich überhaupt bei diesen Büchern? Sie sehen aus wie auffällige Bildbände und fühlen sich auch so an. Doch täuschen Sie sich nicht, der Inhalt geht weit über den eines Bildbandes hinaus ­– ­aber ohne, dass der Leser ein Zertifikat in Botanik haben muss. Oder, wie es der Hauptautor Franco Pupulin ausdrückt: “Die Reihe ist eine wissenschaftliche und künstlerische Hommage an die zerbrechliche Schönheit der Orchideen Costa Ricas.”

Wenn Sie die Bände eins und zwei dieser Reihe besitzen, werden Sie sich auch Band drei zulegen wollen. Zugegeben, der Preis ist abschreckend, wie bei den vorherigen Bänden auch. Wer Band zwei besitzt, aber den 2005 erschienenen und seit Jahren vergriffenen Band eins vermisst, für den gibt es eine gute Nachricht: Koeltz hat vor, Band eins neu zu drucken, vielleicht Ende 2023.

Fazit: Wenn Sie Costa Rica und seine Orchideen mögen, ist die Wahl einfach: Gönnen Sie sich die gesamte Serie von drei Bänden und genießen Sie sie wie ein Sesseltourist. Oder buchen Sie eine Orchideenreise nach Costa Rica. Oder machen Sie beides!

Übersetzung aus dem Englischen: Irene Bock

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